Die Wiener Börse hat am Dienstagvormittag mit klaren Abgaben tendiert, wobei weltweit Inflationssorgen auf den Aktienindizes lasteten. Der heimische ATX verlor gegen zehn Uhr 1,28 Prozent auf 3.333,18 Punkte. Der ATX Prime gab um 1,26 Prozent auf 1.699,11 Zähler nach.

Stark angestiegene Rohstoffpreise haben weltweit Inflationssorgen genährt. Durch eine starke Teuerungsrate könnte es zu einem Anstieg bei den Kapitalmarktzinsen kommen, so die Befürchtung der Anleger. "Zudem könnten Lieferengpässe verstärkt den Ton angeben", so die Experten der Helaba. "Die Problematik bei den Chips ist bekannt, häufiger sind Meldungen zu vernehmen, dass Baustoffe, insbesondere Holz, immer knapper werden."

Das datenseitige Interesse dürfte sich indes auf den ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen richten. "Die Vorgabe vonseiten der Sentix-Umfrage ist leicht positiv", erklärten die Helaba-Analysten indes. "Wir rechnen bei der ZEW-Umfrage aber vor allem mit einer Verbesserung der Lageeinschätzung."

"Der ZEW-Erwartungsindex für Mai wird sich voraussichtlich wieder auf 75,0 verbessern, nachdem er im Vormonat auf 70,7 gesunken war", kommentierten indes die Experten der UniCredit. Der jüngste Rückgang der täglichen Neuinfektionen und die Fortschritte bei den Impfungen dürften die Finanzexperten optimistischer in die Zukunft blicken lassen. Die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage durch die Finanzexperten dürfte sich weitgehend seitwärts bewegen.

Unter den Einzelwerten richtet sich die Aufmerksamkeit am zweiten Handelstag der Woche unter anderem auf die Agrana, deren Aktien in einem negativen Börsenumfeld um knapp ein Prozent stiegen. Der Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern habe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 deutlich mehr verdient und den Gewinn verglichen zum Geschäftsjahr 2019/20 um 76,3 Prozent auf 55 Mio. Euro gesteigert, teilte das Unternehmen mit.

Die Analysten der Erste Group haben indes ihre Bewertung für die Aktien der heimischen Kapsch TrafficCom mit "hold" wieder aufgenommen, nachdem die Titel zunächst "under review" gestanden waren. Das Kursziel wurde von Analyst Daniel Lion mit 15,0 Euro festgelegt. Die Titel verloren 1,11 Prozent auf 14,30 Euro.

Die größten Verlusten im prime market Segment verbuchten unterdessen Polytec, die um 3,37 Prozent nachgaben. Marinomed sanken um 3,20 Prozent und Verbund sackten um 2,61 Prozent ab. Auch die Aktien der voestalpine reduzierten sich um mehr als zwei Prozent.

sto/spo

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