Die Wiener Börse hat am Mittwoch im Vormittagsverlauf leicht nachgegeben. Der ATX hielt gegen 12 Uhr mit einem Minus von 0,50 Prozent bei 3.086,21 Punkten. Der ATX Prime fiel um 0,36 Prozent auf 1.560,14 Zähler. Auch an anderen Börsen in Europa ging es leicht nach unten. Für Impulse sorgte in Wien die Ergebnisberichtssaison. Zahlen gab es in der Früh von Addiko, FACC, Frequentis, Kapsch TrafficCom und der Semperit.

Addiko legten nach Meldung von Zahlen zu Mittag 0,5 Prozent zu. Die Bank hat im ersten Halbjahr ihren Gewinn auf 12,6 Mio. Euro verdoppelt. Das operative Ergebnis stieg um 14,8 Prozent auf 32,3 Mio. Euro. Der Ausblick wurde nach oben revidiert.

FACC befestigten sich nach ihrer Zahlenvorlage um 0,4 Prozent. Der Luftfahrt-Zulieferer hat im ersten Halbjahr beim Umsatz deutlich zugelegt und das operative Ergebnis (EBIT) auf 6,1 Mio. verdoppelt, nach Steuern dreht das Ergebnis aber von 3,2 Mio. auf -0,5 Mio. Euro ins Minus. Die Analysten von Baader haben ihre Aktien-Empfehlung "Reduce" in Reaktion auf die Zahlen vorerst bestätigt.

Aktien der Frequentis und der Semperit legten nach Meldung von Ergebnissen zeitweise leicht zu, drehten dann aber ins Minus. Titel der Semperit AG Holding verloren bis zu Mittag 0,9 Prozent. Der Gummi- und Kautschukkonzern hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn und Umsatz erzielt. Die Analysten der Erste Group schrieben in einer ersten Reaktion von besser als erwartet ausgefallenen Zahlen. Auf dem aktuellen Kursniveau halten sie die Semperit-Aktie angesichts der langfristigen Perspektiven des Konzerns für attraktiv bewertet, kurzfristig dürften die Zahlen aber keine Impulse für die Titel liefern. Auch die Baader-Analysten schrieben von einem starken zweiten Quartal, verweisen aber ebenso wie die Erste-Experten auf den vorsichtigen Geschäftsausblick des Unternehmens.

Frequentis fielen bis dato um 0,3 Prozent. Der Spezialist für Flugkommunikation hat im ersten Halbjahr auch dank Zukäufen seinen Umsatz um knapp 16 Prozent auf 167,3 Mio. Euro gesteigert. Der Auftragspolster erhöhte sich im Jahresabstand um ein Zehntel. Das operative Ergebnis (EBIT) war mit -0,5 Mio. Euro negativ, nach 5,4 Mio. Euro Überschuss in der ersten Jahreshälfte 2021.

Deutlicher nach unten ging es nach Quartalsergebnissen mit Kapsch TrafficCom. Die Aktien des Mautsystembetreibers verloren 2,6 Prozent. Kapsch TrafficCom hat im ersten Quartal den Umsatz um 2,9 Prozent auf 130,5 Mio. Euro gesteigert, der operative Gewinn (EBIT) ist jedoch im Vergleich zum Startquartal des Vorjahres von 6,6 Mio. auf 0,5 Mio. zusammengeschmolzen. Der Periodenergebnis drehte von 3,2 Mio. Euro auf -1,3 Mio. Euro in die Verlustzone.

Noch größere Verluste verbuchten zu Mittag Warimpex (3,8 Prozent) und waren damit die größten Verlierer im prime market. Die größten Gewinner waren Rosenbauer mit einem Plus von 3,3 Prozent. Die meisten ATX-Schwergewichte zeigten sich hingegen wenig bewegt. Ein größeres Plus von 1,4 Prozent verbuchten Raiffeisen Bank International. Erste Group verloren hingegen 1,8 Prozent.

Impulse für den Handel könnten jetzt am Nachmittag die anstehenden Zahlen zu den US-Einzelhandelsumsätzen bringen. Angesichts der hohen Inflation erhoffen Börsianer von den Daten neue Hinweise auf deren Wirkung auf das Konsumverhalten. Zuletzt hatten die Einzelhandelsumsätze positiv überrascht.

Mit Spannung erwartet wird auch das am Abend anstehende Protokoll der letzten FOMC-Sitzung der US-Notenbank Fed. Die Protokolle könnten Hinweise auf die kommenden geldpolitischen Schritte der Fed liefern.

mik/spa

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