Der Wiener Aktienmarkt hat am Dienstag seine Verluste im Mittagshandel ausgeweitet. Der ATX fiel kurz nach 12.00 Uhr um 1,55 Prozent auf 2.093,39 Punkte. Am Vormittag hatte der heimische Leitindex noch weniger als ein Prozent schwächer tendiert.

In einem ebenfalls schwächeren europäischen Umfeld hat die Wiener Börse ihre Erholung aus der ersten Wochenhälfte damit vorerst gestoppt. Einen Dämpfer versetzte der Anlegerstimmung, dass sich die EU-Finanzminister bei ihren Verhandlungen über ein Hilfspaket in der Coronavirus-Krise am Dienstag noch nicht einig wurden. Die Gespräche darüber werden nun am morgigen Donnerstag fortgesetzt.

Während Konjunkturdaten keine Impulse für den Handel lieferten, gab es in Wien eine Reihe von Unternehmensnachrichten. So hat die OMV am Vormittag ihr Trading-Statement für das erste Quartal veröffentlicht. In den ersten drei Monaten des Jahres 2020 hat der Öl- und Gaskonzern den starken Rückgang der Ölpreise zu spüren bekommen und etwas weniger Erdöl gefördert als Ende 2019. Die Raffineriemarge konnte im Zeitraum Jänner bis März aber beinahe gehalten werden. Die detaillierten Zahlen zum ersten Quartal werden am 29. April bekanntgeben. Zu Mittag legte der Kurs der OMV um 1,53 Prozent zu. Im Frühhandel hatten die OMV-Titel noch deutlich negativ notiert.

Die Aktien der voestalpine blieben unterdessen in der Verlustzone (minus 2,91 Prozent). Der Linzer Stahl- und Technologiekonzern hatte am Dienstag neuerlich eine Gewinnwarnung ausgegeben. Die voestalpine rechnet nun sogar mit einem operativen Verlust von 135 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2019/20. Im Jahr davor (2018/19) brach das EBIT bereits um gut ein Drittel ein, war aber mit knapp 780 Mio. Euro noch deutlich im Plus. Weniger drastisch wurde nun auch die Prognose für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) weiter zurückgenommen - von zuletzt 1,3 Mrd. auf 1,1 Mrd. Euro.

Der Kurs von Mayr-Melnhof präsentierte sich hingegen wenig bewegt. Wie am Vormittag fiel er zu Mittag um 0,52 Prozent. Das Unternehmen hat gestern angekündigt, Vorstand und Aufsichtsrat würden eine Dividende in Höhe von 3,20 Euro je Aktie vorschlagen. Ursprünglich war für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 3,60 Euro empfohlen worden.

Besonders fest tendierten im Verlauf die Titel von Do & Co. Sie verteuerten sich um 6,65 Prozent und konnten damit nach den starken Kursverlusten der vergangenen Wochen wieder etwas aufholen. Die Aktien des Cateringanbieters sind stark von den Folgen der Coronavirus-Pandemie belastet. Noch weiter aufwärts ging es für Frequentis (plus 9,14 Prozent).

rai/mik

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