Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, zu Mittag mit schwächerer Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.150,76 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 23,08 Punkten bzw. 0,73 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,25 Prozent, FTSE-100/London -0,23 Prozent und CAC-40/Paris -0,31 Prozent.

Die europäischen Märkte belasteten zu Wochenschluss weiterhin die Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Aufgrund der Ausbreitung des Krankheitserregers in Japan und Südkorea könnten die negativen wirtschaftlichen Folgen gravierender sein, als am Markt eingepreist sei, kommentierte ein Experte.

Positive Konjunkturdaten setzten in Wien keine nennenswerten Impulse. Das, obwohl der deutsche Einkaufsmanagerindex der Industrie (PMI) überraschte. Der Umfragewert für das Verarbeitende Gewerbe stieg im Februar trotz der Coronavirus-Krise auf 47,8 Punkte. Experten hatten für die erste Schätzung des PMI lediglich mit 44,8 Zählern gerechnet.

Auch der PMI für die gesamte Eurozone fiel besser aus als erwartet: Der Einkaufsmanagerindex - der Industrie und Dienstleister zusammenfasst - kletterte überraschend um 0,3 auf 51,6 Punkte. Das Barometer blieb damit über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 51,0 Punkte erwartet.

Mit Blick auf den ATX zeigten sich die beiden schwergewichteten Bankentitel mit Abgaben. Raiffeisen Bank International (RBI) verloren 1,50 Prozent auf 21,72 Euro. Aktien der Ersten Group reduzierten sich um 0,78 Prozent auf 34,51 Euro.

Ebenfalls unter Druck kamen Anteilsscheine aus der Ölbranche: OMV sanken um 2,07 Prozent auf 42,98 Euro. Die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) reduzierten sich um 2,87 Prozent auf 40,65 Euro.

Lenzing stiegen unterdessen um 1,54 Prozent auf 69,30 Euro. Vor zehn Tagen hatte der Faserhersteller zwei der drei Anlagen in seinem chinesischen Werk in Nanjing wegen Lieferengpässen bei Rohstoffen und eines Rückgangs der Nachfrage heruntergefahren. Nun habe man alle Produktionslinien wieder vollständig hochgefahren, teilte der Konzern mit.

Wiederum mit Verlusten zeigten sich die Anteile des Airlinecaterers DO&CO. Sie reduzierten sich um 3,0 Prozent auf 93,80 Euro. Die Coronavirus-Epidemie in China koste DO&CO pro Monat 1,8 Mio. Euro an Umsatz, teilte der Konzern mit. Am Vortag hatte er frische Zahlen vorgelegt.

Auch erste Wertpapierexperten meldeten sich zur DO&CO zu Wort. In einem kürzlich veröffentlichten Kommentar zu der Zahlenvorlage hoben die Analysten der Berenberg das Kursziel von 110,00 auf 115,00 Euro an. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde beibehalten.

Schlusslicht im prime-market-Segment waren die Anteile von Kapsch TrafficCom. Sie gaben um 3,67 Prozent auf 23,60 Euro nach. Semperit fielen um 3,08 Prozent auf 12,60 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 3.173,37 Punkten, das Tagestief lag um 09.11 Uhr bei 3.142,61 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,71 Prozent tiefer bei 1.591,86 Punkten. Im prime market zeigten sich sechs Titel mit höheren Kursen, 28 mit tieferen und drei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.140.922 (Vortag: 802.423) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 32,150 (22,90) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 229.256 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 7,89 Mio. Euro entspricht.

sto/mik

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