Die Wiener Börse hat am Donnerstag zu Mittag deutlich tiefer notiert. Gegen 12.00 Uhr stand der heimische Leitindex ATX mit einem starken Abschlag von 2,73 Prozent bei 2.997,82 Punkten. Belastet von einer sehr schwachen internationalen Stimmung geht es auch mit dem heimischen Aktienmarkt abwärts. Nach zwei Erholungstagen setzt der ATX damit seinen Abwärtsschub wieder fort. Vor den zwei Gewinntagen hatte der Index bereits vier deutliche Minussitzungen in Folge absolviert.

Die hohen Inflationszahlen aus den USA vom Vortag wirkten europaweit merklich belastend. Die Anleger sorgen sich nun vor einer Reihe an aggressiven Leitzinserhöhungen um die Preisentwicklung einzudämmen, hieß es von Experten.

In Wien stehen die Aktien von Verbund, voestalpine und Wienerberger bei Abschlägen zwischen 5,7 Prozent und 8,6 Prozent. Verbund und Wienerberger hatten vor Handelsauftakt Ergebnisse präsentiert, kursbelastend wirkte aber wohl die sehr schwache Anlegerstimmung.

Der weltgrößte Ziegelkonzern Wienerberger hat im ersten Quartal 2022 von der hohen Nachfrage am Bau profitiert und einen kräftigen Gewinnsprung hingelegt. Laut Analysten der Erste Group wurden die bereits im April vorgelegten vorläufigen Kennzahlen bestätigt.

Der Stromkonzern Verbund ist vor allem dank der höheren Strom-Großhandelspreise mit einem kräftigen Gewinnanstieg ins neue Jahr gestartet und ist im Ausblick auf 2022 etwas optimistischer als bisher. Hier bewertete die Erste Group die Ergebnisse als leicht über den eigenen Erwartungen.

Einheitlich negative Vorzeichen wiesen auch die schwergewichteten Banken auf. Bawag gaben 1,8 Prozent ab und Erste Group um 1,9 Prozent. Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International mussten ein Minus in Höhe von vergleichsweise moderaten 0,3 Prozent hinnehmen.

Palfinger bauten ein Minus von 1,5 Prozent. Der Salzburger Kranhersteller übernimmt den 35-prozentigen Minderheitenanteils an Guima Palfinger S.A.S., wodurch der französische Hakengerätehersteller nun komplett im Besitz von Palfinger ist.

Auffällige Abschläge wiesen zudem Pierer Mobility und Semperit mit Verlusten von jeweils mehr als vier Prozent auf. FACC, OMV und Schoeller-Bleckmann büßten jeweils mehr als drei Prozent ein.

ste/pma

 ISIN  AT0000999982

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.