Die Wiener Börse hat am Freitag im Mittagshandel weiter klar im Minus tendiert. Der Leitindex ATX fiel um 1,82 Prozent auf 2.019,14 Zähler. Die europäischen Leitbörsen gaben ebenfalls deutlich nach.

Damit konnten die Aktienmärkte in Europa den Schwung von der Wall Street nicht mitnehmen. Am Vorabend hatte der Dow Jones um über sechs Prozent zugelegt und sich damit seit Wochenbeginn um mehr als 20 Prozent erholt.

In Europa haben jedoch die Europäischen Staats- und Regierungschef am Vorabend eine Entscheidung über die Art der Finanzhilfen in der Corona-Krise vertagt. Die Länder der Eurozone sollen in zwei Wochen Vorschläge zum weiteren wirtschaftspolitischen Vorgehen angesichts den Auswirkungen der Verbreitung des neuartigen Virus vorlegen.

Belastet wurde der ATX vor allem von einer Kursschwäche der Bankaktien. Die Titel der Erste Group gaben um 6,23 Prozent auf 18,44 Euro nach. Die Aktien der BAWAG verloren 5,82 Prozent auf 25,90 Euro. Für die Anteilsscheine der Raiffeisen Bank International (RBI) ging 3,21 Prozent auf 14,48 Euro nach unten.

Auch andere Index-Schwergewichte zeigten sich am Vormittag schwach. Verbund (minus 3,47 Prozent auf 33,34 Euro), voestalpine (minus 3,19 Prozent auf 17,93 Euro) und Andritz (minus 2,12 Prozent auf 26,72 Euro) verzeichneten jeweils Kursverluste von über zwei Prozent.

Dagegen zogen die Titel der CA Immo um satte 14,42 Prozent auf 30,95 Euro an. Die Analysten der Deutsche Bank haben ihre Anlageempfehlung "Buy" für die Aktien der Immobiliengesellschaft nach Vorlage der Jahresergebnisse für 2019 bestätigt. Gleichzeitig wurde das Kursziel von 44,00 auf 50,00 Euro angehoben. Laut Analyst Markus Scheufler lag das operative Ergebnis (FFO) über den Erwartungen.

Ebenfalls im Plus tendierten AT&S mit einem Kurszuwachs von 1,04 Prozent auf 13,58 Euro. Sie zeigten sich somit unbeeindruckt von einer Mitteilung des Unternehmens zu den geschäftlichen Auswirkungen der Coronakrise auf das neue Geschäftsjahr. Der Leiterplattenhersteller hatte am Vorabend bekannt gegeben, dass diese derzeit nicht zu quantifizieren seien. Bisherige Analystenschätzungen dürften aller Voraussicht nach verfehlt werden. Das Unternehmen werde Nachfragerückgänge in einigen Kundensparten verzeichnen.

Im gesamten prime-market-Segment gehörten Polytec mit einem Minus von 4,42 Prozent auf 4,54 Euro zu den größten Verlierern. Aufgrund der Coronavirus-Krise rechnet der oberösterreichische Autozulieferer für heuer mit "negativen Auswirkungen auf Umsatz und Ertragslage". Ein verlässlicher Ausblick sei wegen der sich laufend ändernden Rahmenbedingungen nicht möglich. Für das Geschäftsjahr 2019 verzeichnete das Unternehmen einen rückläufigen Gewinn.

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