Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag mit gut behaupteter Tendenz gezeigt. Der ATX wurde kurz nach 14 Uhr mit 3.130,48 Punkten errechnet, das ist ein kleines Plus von 0,19 Prozent. Der ATX Prime zeigte sich mit einem Anstieg um 0,14 Prozent auf 1.584,77 Zählern.

Der ATX konnte seine deutlichen Anfangsverluste im Verlauf aufholen und drehte am frühen Nachmittag leicht ins Plus. Das europäische Umfeld konnte sich nach schwachem Start klar auf positives Terrain vorarbeiten. Vor allem die Bankenbranche sorgt aber weiter für Verunsicherung unter den Investoren.

Die schwer angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse wird vom größeren Lokalrivalen UBS übernommen, wurde am Wochenende bekannt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterstützt die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken an beide Banken.

Darüber hinaus erhöhten sechs Zentralbanken, darunter die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB), die Schlagzahl in der Versorgung des Finanzsystems mit der Weltreservewährung US-Dollar. Die Versorgung ist insbesondere für das internationale Geschäft großer Geldhäuser wichtig, erst recht in unruhigen Zeiten.

Zahlreiche Anleger hielten sich zudem im Vorfeld der in dieser Woche noch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank zurück, hieß es von einem Marktbeobachter. Datenseitig bleibt es zu Wochenbeginn eher ruhig. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Februar so langsam gestiegen wie seit knapp eineinhalb Jahren nicht mehr, wurde in der Früh bekannt. Zudem hat sich das Handelsdefizit der Eurozone im Jänner weiter verringert.

Die heimischen Bankwerte konnten ihre herben Abschläge aus dem Frühhandel aufholen und zeigten sich zum Teil bereits leicht im grünen Bereich. So lagen Raiffeisen 0,2 Prozent höher und Erste Group tendierten marginale 0,03 Prozent im Plus. BAWAG zeigten sich hingegen noch 1,3 Prozent schwächer. Im Frühhandel hatten die heimischen Bank-Titel noch Abschläge in Höhe von rund fünf Prozent verbuchen müssen.

Die größten Banken aus Österreich sind nicht direkt von den Problemen bei der Schweizer Credit Suisse betroffen, wie sie gegenüber der APA mitteilten. Im Zuge der Not-Übernahme der CS durch die größte Schweizer Bank UBS war bekannt worden, dass Inhaber "eigenkapitalähnlicher" AT1-Anleihen leer ausgehen sollen. Erste Group, Raiffeisen International (RBI) und BAWAG geben an, nicht betroffen zu sein und keine solchen Anleihen zu halten.

Angeführt wurde die Verliererliste im prime market von AT&S mit einem Abschlag von 3,6 Prozent. Lenzing büßten 2,9 Prozent ein und AMAG mussten ein Minus von 2,6 Prozent verbuchen.

Mayr-Melnhof notierten 0,3 Prozent leichter bei 148,60 Euro. Die Analysten von Deutsche Bank Research haben ihr Kursziel für die Aktien von 170,0 auf 160,0 Euro gekürzt. Das Anlagevotum "Hold" wurde bestätigt.

ger/ste

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