Die Wiener Börse hat am Mittwochnachmittag ihre Gewinne aus dem Vormittagshandel wieder abgegeben. Der heimische Leitindex ATX notierte gegen 15 Uhr nur mehr mit einem geringfügigen Plus von 0,10 Prozent bei 3.089,06 Punkten.

Auch an anderen Börsen in Europa ging es nach anfänglichen Gewinnen angesichts der Hoffnung auf Lockdown-Lockerungen am Nachmittag dann wieder nach unten. Negative Wirtschaftsnachrichten kamen aus den USA.

In den USA ist die Beschäftigung in der Privatwirtschaft im Februar deutlich weniger als erwartet gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten sei im Monatsvergleich um 117.000 geklettert, teilte der Arbeitsmarktdienstleister ADP am Mittwoch mit. Der ADP-Bericht gilt als erster Hinweis auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung.

Die größten Gewinner in Wien waren am Nachmittag FACC und setzten mit einem Aufschlag von 2,21 Prozent ihren jüngsten Höhenflug fort. Die Aktie hatte bereits am Vortag über acht Prozent zugelegt, nachdem der Flugzeugausrüster seine Arbeit an einem Elektro-Lufttaxi publik gemacht hat. Stark gesucht waren auch Raiffeisen Bank International und legten bei höherem Volumen 1,94 Prozent zu.

Andritz konnten nach Meldung von Quartalszahlen zeitweise deutlicher zulegen, bis am Nachmittag blieb aber nur ein kleines Plus von 0,20 Prozent übrig. Im Gesamtjahr 2020 hat der Anlagenbauer seinen Umsatz stabil bei 6,7 Mrd. Euro gehalten und den Gewinn um 66 Prozent auf 203,7 Mio. Euro gesteigert. Die Analysten der Baader Bank haben in einer ersten Reaktion auf die Zahlen ihre Kaufempfehlung "buy" und ihr Kursziel von 50 Euro für die Andritz-Aktie bestätigt.

Die mit Abstand größten Verlierer im prime market waren weiter Lenzing und büßten am Nachmittag 6,00 Prozent ein. Der heimische MNS-Hersteller Hygiene Austria, eine gemeinsame Tochter von Lenzing und Palmers, ist Ziel einer Razzia geworden, wie ein Unternehmenssprecher der APA Dienstagabend bestätigte.

Das Unternehmen soll China-Masken zu österreichischen Masken umetikettiert haben. "Die Hygiene Austria LP weist die heute erhobenen, haltlosen Vorwürfe auf das Schärfste zurück", hieß es in einer Stellungnahme der Unternehmensführung zur APA.

EVN (plus 0,34 Prozent) und Telekom Austria (plus 0,47 Prozent) reagierten nicht merklich auf den angekündigten Platzwechsel im ATX. Ab 22. März soll die Aktie des Versorgers EVN die Telekom im österreichischen Leitindex ersetzen, gab die Börse am Dienstabend bekannt.

mik

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