Die Wiener Börse ist am Freitagnachmittag nach Vorlage des US-Arbeitsmarktberichts für April wieder ins negative Terrain abgerutscht. Der Leitindex ATX hatte nach einem zunächst richtungslosen Vormittagsgeschäft ins Plus gedreht, sackte nach den US-Daten aber wieder ab und verlor bis 14.50 Uhr 0,32 Prozent auf 3.299,53 Zähler. Der breiter gefasste ATX Prime gab etwas weniger deutlich um 0,24 Prozent auf 1.682,71 Einheiten nach.

Der US-Arbeitsmarktbericht blieb hinter den Erwartungen zurück und sorgte damit für einen Stimmungseinbruch. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft ist in den USA im April um 266.000 gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Schnitt hatten die Märkte aber mit einem Zuwachs von einer Million Stellen gerechnet. Auch die in einer separaten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote lag mit 6,1 Prozent höher als der erwartete Wert von 5,8 Prozent.

In Wien stand vor allem die nach einem Pausentag wieder angelaufene Berichtssaison im Fokus. Die Raiffeisen Bank International (RBI) legte Ergebnisse für das erste Quartal 2021 vor. Gesunkene Risikokosten und niedrigere Verwaltungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr haben dem Institut um ein Fünftel mehr Gewinn gebracht. Die Analysten der Erste Group bezeichneten die Zahlen in einer ersten Reaktion als "solide" und bestätigten die "Buy"-Empfehlung. Die RBI-Papiere kletterten in Reaktion um 0,54 Prozent nach oben.

Die Papiere des Branchenkollegen BAWAG wechselten die Vorzeichen und gaben um 0,67 Prozent nach. Erste Group büßten nach weiten teilen im Plus ebenfalls 0,65 Prozent ein. Heute wurde bekannt, dass der Zahlungsdienstleister Global Payments s.r.o, ein Joint-Venture der Erste Group, Caixa Bank und Global Payments Inc., das Österreich-Geschäft des Konkurrenten Payone übernimmt. Die Erste Group ist mit 49 Prozent an Global Payments s.r.o. beteiligt.

Zulegen konnten die Papiere von Polytec und gewannen 0,94 Prozent. Der Autozulieferer hat im ersten Quartal 2021 seinen Nettogewinn von 1,5 Mio. auf 4,8 Mio. kräftig gesteigert. Der Umsatz lag mit 147,8 Mio. Euro um 0,9 Prozent etwas unter dem Vorjahresniveau. Die Erste Group-Analysten bleiben in einer ersten Reaktion bei ihrer "Buy"-Einschätzung, die Quartalsergebnisse lagen weitgehend im Bereich der Erwartungen, so die Experten.

Größere Bewegungen gab es zudem bei Lenzing, die um 2,62 Prozent nach unten rutschten. Auch Marinomed (minus 2,40 Prozent) und Index-Schwergewicht OMV (minus 1,91 Prozent) mussten kräftigere Abschläge hinnehmen. Die höchsten Verlaufsgewinne gab es bei Flughafen Wien zu sehen (plus 2,30 Prozent). Porr verbesserten sich um 2,21 Prozent.

kat/ste

 ISIN  AT0000999982

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.