Die Wiener Börse hat am Mittwochnachmittag mit Gewinnen tendiert. Der heimische Leitindex ATX stieg gegen 14.30 Uhr um 0,99 Prozent auf 2.135,22 Punkte. Das Börsenbarometer war zur Wochenmitte mit deutlichen Verlusten in den Handel gestartet, drehte jedoch gegen Mittag in die Gewinnzone.

Wegen sinkender Neuninfektionsraten dürften Anleger laut Marktbeobachter zunächst neuen Mut gefasst haben. Schwindende Hoffnungen für einen raschen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 gerieten zunehmend in den Hintergrund. Dementsprechend zeigten sich zuletzt Futures auf die US-Indizes positiv, nachdem an der Wall Street am Vortag klare Verluste verzeichnet worden waren.

Im konjunkturellen Fokus liegt am heutigen Handelstag das am Abend zur Veröffentlichung anstehende Sitzungsprotokoll der US-Notenbank (Fed). Zuvor wird das zum Mai erhobene Verbrauchervertrauen für die Eurozone in den Fokus rücken, dem Experten jedoch begrenzte Impulskraft einräumen.

Mit Blick auf die Einzelwerte lieferte die Berichtssaison zur Wochenmitte Impulse. Die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann (SBO) zeigten sich um 2,55 Prozent fester bei 26,15 Euro, nachdem die Anteile mit Verlusten in den Handel gestartet waren.

Umsatz und Auftragseingänge gingen bei SBO im ersten Quartal spürbar zurück und man hat in den USA Personal abgebaut. In einer ersten Stellungnahme der Baader Bank zu den frischen Zahlen behielt der Wertpapierexperte Christian Obst sein Kursziel von 25,00 Euro je Titel bei. Auch die "Reduce"-Bewertung blieb aufrecht.

Für die Wertpapiere der Semperit ging es nach Zahlenvorlage um 2,97 Prozent auf 10,40 Euro hinauf. In Summe ging der Umsatz des Kautschuk-Verarbeiters im ersten Quartal 2020 zum Vorjahresquartal um 6,5 Prozent zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich allerdings gegenüber dem Erstquartal 2019 von 7,8 auf 9,8 Mio. Euro. Die Baader Bank bestätigte ihre Kaufempfehlung "Buy" mit einem Kursziel von 15,0 Euro.

Die Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) fielen um 1,76 Prozent. Der Versicherer startete mit höheren Prämieneinnahmen und einem höheren Nettogewinn ins neue Jahr. Auswirkungen der Coronakrise seien ab dem zweiten Quartal zu erwarten, teilte das Unternehmen mit: "Prämieneinbußen durch Rückgänge im Neugeschäft werden in der Entwicklung vor allem ab dem zweiten Quartal 2020 voraussichtlich noch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bemerkbar sein", so VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler.

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