Die Wiener Börse hat am Donnerstagnachmittag weiterhin tief in der Verlustzone tendiert. Der heimische Leitindex ATX gab kurz nach 14.30 Uhr um 1,33 Prozent auf 2.192,51 Punkte nach. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 1,25 Prozent auf 1.122,03 Zähler.

In den Fokus rückten zuletzt US-Arbeitsmarktdaten. So stellten in der Vorwoche 1,186 Mio. US-Amerikaner einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe, wobei Experten allerdings mit einer höheren Zahl an Erwerbslosen gerechnet hatten. Sie hatte im Vorfeld der Veröffentlichung 1,4 Mio. neuen Arbeitslosen antizipiert.

Unter den Einzelwerten gerieten die Aktien des Airline-Caterers Do&Co am heutigen Handelstag stark unter Druck und verloren zuletzt annähernd zehn Prozent. Die Titel des Unternehmens dürften wohl unter anderem aufgrund der schwachen Quartalszahlen der Lufthansa und deren heimische Tochter AUA in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Banken standen zuletzt ebenfalls im Mittelpunkt. Einem Bloomberg-Bericht zufolge könnten aufgrund unzureichender Geldmitteln bei der Einlagensicherung heimische Geldhäuser zur Kassa gebeten werden, nachdem zwei Kreditgeber in der jüngsten Vergangenheit ausgefallen seien. Der Beitrag beliefe sich auf "rund 270 Mio. Euro bis 2024".

Die schwer gewichteten Aktien der Ersten Group gaben um 1,5 Prozent nach. Raiffeisen Bank International verloren 1,6 Prozent und BAWAG 1,9 Prozent.

OMV verbilligten sich um 1,1 Prozent. Zuvor hatte die Borealis-Tochter Zahlen vorgelegt und meldete sowohl einen Umsatz- als auch Gewinneinbruch im ersten Halbjahr.

Auch neue Analysen wurden veröffentlicht. So hob die US-Bank JPMorgan das Kursziel für die Aktien der voestalpine nach Zahlen zum ersten Geschäftsquartal von 14,00 auf 15,00 Euro an und beließ dabei die Einstufung auf "Underweight". Analyst Luke Nelson erhöhte seine Prognose für das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) im Gesamtjahr. Die Wertpapiere der voestalpine verloren 0,6 Prozent auf 19,92 Euro.

Die Berenberg Bank behielt nach der kürzlich erfolgten Zahlenvorlage des Faserherstellers Lenzing indes sowohl ihr Kursziel als auch ihr "Hold"-Votum bei. Das Kursziel liegt derzeit bei 45,0 Euro je Aktie. Für den Analysten Sebastian Bray markieren die Zweitquartalszahlen 2020 das Ende des konjunkturellen Abschwungs des Konzerns. Die Lenzing-Titel verloren 4,1 Prozent auf 41,10 Euro.

Die Erste Group hat ihr Kursziel für die Aktien des oberösterreichischen Autozulieferers Polytec von 9,8 auf 5,9 Euro gekappt. Die "Hold"-Bewertung wurde angesichts des derzeitigen Aktienkurses auf "Accumulate" hinaufgesetzt, schrieb Michael Marschallinger in seiner Studie einen Tag vor Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen des Konzerns. Die Wertpapiere der Polytec tendierten zuletzt mit minus 0,4 Prozent bei 4,98 Euro.

sto/dkm

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