Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) befindet sich derzeit wirklich in einem gefühlt zerreißenden Spannungsfeld. Einerseits belastet noch immer die Unsicherheit rund um die kritischen Berichte der „Financial Times“. Andererseits schimmert noch immer eine eigentlich glanzvolle Wachstumsgeschichte durch, bei der Investoren zu den preiswerten Verhältnissen wohl gerne zuschlagen würden.

Wenn du mich fragst, steht der DAX-Konzern in Anbetracht dieser Zerreißprobe vor einer spannenden Zeit. Und vielleicht sogar vor einem Zeitraum, der langfristig alles verändern könnte. Schauen wir im Folgenden einmal, was hier alles auf dem Spiel steht und was es hier zu gewinnen gibt.

Der Stein des Anstoßes: Die Sonderprüfung

Finale Auslöser für oder gegen die Wirecard-Aktie werden gewiss die Ergebnisse der Sonderprüfung sein, die das Management des innovativen Zahlungsdienstleisters im Nachgang der aktuellen Entwicklungen nun relativ zügig in Auftrag gegeben hat. Nach aktuellen Aussagen sind die Prüfer derzeit schon dabei, sich die vermeintlich fragwürdigen Unterlagen näher anzusehen. Mit Ergebnissen ist in Anbetracht des Umfangs der Prüfung wohl erst gegen Ende des ersten Quartals des kommenden Geschäftsjahres zu rechnen.

Die Verantwortlichen, allen voran Wirecard-CEO Braun, betonen derzeit immer wieder die Substanzlosigkeit der Vorwürfe. So wie auch im ersten Kapitel zu Beginn des Jahres seien die jeweiligen Abschlüsse und Umsätze korrekt und Wertberichtigungen würden nicht bevorstehen. Allerdings geben sich die Investoren noch unsicher.

Für den Zahlungsdienstleister steht im Fall der Fälle entsprechend viel auf dem Spiel, auch für die Verantwortlichen, die mit ihren Äußerungen quasi nun All-In gegangen sind. Insbesondere in Anbetracht des drohenden Vertrauensproblems, das speziell für einen Finanzdienstleister, der auf das Vertrauen der Kunden angewiesen ist, zu einem gewaltigen Problem werden könnte.

Das starke Wachstum

Nichtsdestoweniger gibt es für den Zahlungsdienstleister auch viel zu gewinnen, was sich insbesondere in den vergangenen Zahlen sowie auch in aktuellen Prognosen und Zukunftsvisionen widerspiegelt. Hier im Folgenden ein paar Highlights, die Investoren kennen sollten.

Bereits für das kommende Geschäftsjahr rechnet das Management erstmalig mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Milliardenhöhe. Genau genommen soll sich der Zielkorridor für 2020 bereits auf 1,00 bis 1,12 Mrd. Euro belaufen, womit der DAX-Konzern einen weiteren wichtigen Meilenstein in seiner Wachstumsgeschichte nehmen dürfte.

Langfristig jedoch winken noch bedeutend größere Zahlen. Im Raum steht hier schließlich noch immer die Prognose, wonach der Zahlungsdienstleister bis zum Geschäftsjahr 2025 ein Transaktionsvolumen von 810 Mrd. Euro bei Umsätzen in Höhe von 12 Mrd. Euro und einem operativen Ergebnis in Höhe von 3,8 Mrd. Euro erzielen will. Sofern das derzeitige Kapitel rund um die „Financial Times“ daher ausgeräumt werden kann, dürften schnell wieder solche Prognosen und Visionen in den Vordergrund rücken, die auf viel Wachstumsfantasie hinweisen.

Kooperationen als Wachstumstreiber

Zu guter Letzt dürften im Nachgang der aktuellen Causa Wirecard auch wieder die Kooperationen mehr Aufmerksamkeit bekommen. In letzter Zeit ist es an dieser Front zwar ein wenig ruhig um den DAX-Konzern geworden, in diesem Jahr konnten jedoch bereits einige Meilensteine erzielt werden.

Egal ob UnionPay, Aldi oder auch die Mizuho Bank, mit vielen Namen wurden in diesem Jahr bereits enge Bande geknüpft oder die bestehenden Verbindungen weiter ausgebaut. Weitere dürften ebenfalls auch in den kommenden Monaten noch folgen, wobei sich speziell die Kooperation mit der Softbank als weiterer Wachstumstreiber erwiesen hat.

Auch wenn solche Meldungen daher möglicherweise nicht das Zeug haben, ein paar positive Impulse in den Kursverlauf von Wirecard zu bringen, werden solche Meilensteine wohl auch in den kommenden Wochen und Monaten erzielt werden können. Das könnte hier ebenfalls für weiteres Wachstum sorgen, das entsprechend im Nachgang der hoffentlich positiven Ergebnisse im Rahmen der Sonderprüfung gefeiert wird.

Es steht wirklich viel auf dem Spiel!

Wie wir daher im Endeffekt sehen können, steht bei Wirecard so einiges auf der Kippe beziehungsweise auf dem Spiel. Vertrauen und Wachstum gehen hier quasi einher, genauso wie Zweifel und Kursstürze auf der anderen Seite.

Sollte der DAX-Konzern hier jedoch mit positiven Resultaten glänzen können, dürften sich in den kommenden Wochen und Monaten bis zur Verkündung der Ergebnisse reichlich Druck und positive Impulse aufbauen, die sich dann entladen. Wie gesagt, die kommenden Wochen könnten hier gewiss alles verändern. Sowohl in Puncto Klarheit bezogen auf die Vorwürfe, als auch, was die aktuelle und vergleichsweise wirklich günstige Bewertung für diese Wachstumsperle anbelangt.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019